Yokogawa ist eine japanische Unternehmensgruppe für Mess- und Automatisierungstechnik mit einer über 100-jährigen Tradition. Heute ist sie mit 129 Unternehmen in 60 Ländern vertreten und deckt die Märkte Chemie und Pharma, Öl und Gas, Energie, Eisen und Stahl, Papier und Zellstoff sowie Lebensmittel ab. In jüngster Zeit forscht und arbeitet Yokogawa vor allem im Bereich nachhaltiger grüner Energien. J-BIG sprach mit Ulrich Pichler, Geschäftsführer der Yokogawa Deutschland GmbH, über die Geschichte des Unternehmens, typisch japanische Aspekte in der deutschen Niederlassung sowie aktuelle Veränderungen und Pläne im Unternehmen.
J-BIG: Zum Hintergrund des Unternehmens: Was müssen unsere Leser über Yokogawa wissen?
Ulrich Pichler: Yokogawa wurde 1915 von Tamisuke Yokogawa in Tokyo gegründet. Ursprünglich produzierte das Unternehmen elektrische Instrumente zur Strommessung. Von Anfang an lag der Fokus darauf, qualitativ hochwertige Produkte herzustellen. Das Unternehmen entwickelte sich in Japan sehr gut, erweiterte kontinuierlich sein Technologie- und Produktportfolio und expandierte in den asiatischen Raum. Vor 40 Jahren wagte das Unternehmen den Schritt nach Europa und gründete 1982 mit der Übernahme der Firma Electrofact seine ersten Niederlassungen. In Deutschland hat Yokogawa seit 1986 seinen Sitz in Ratingen. Der ehemalige Hauptsitz der Electrofact B.V. in Amersfoort, Niederlande, wurde zur Europazentrale von Yokogawa. Vor acht Jahren feierten wir unser 100-jähriges Bestehen. Darauf sind wir sehr stolz, weil es zeigt, dass wir – wie viele japanische Unternehmen – langfristig und nachhaltig ausgerichtet sind.
J-BIG: Verkaufte Yokogawa als neuer Eigentümer von Elektrofact deren Produkte oder wurden von Anfang an Projekte von Yokogawa miteingebracht?
Ulrich Pichler: Am Anfang war es eine Kombination aus beidem, heute haben wir überwiegend Produkte, die komplett von Yokogawa entwickelt wurden. Man hat sehr schnell versucht, die japanischen Produkte auf den europäischen Markt zu bringen.
Es gibt aber auch Fälle, in denen lokale Technologie im Vordergrund steht. Da man das Portfolio um Durchfluss-Messtechnik erweitern wollte, wurde 1991 die Firma ROTA mit Sitz in Wehr am Rhein übernommen. Dort befindet sich eine Produktionsstätte mit 200 Mitarbeitern und es gibt sogar eine eigene R&D-Abteilung. Die Produkte in diesem Bereich sind somit deutsche Technik und werden auch unter dem Namen ROTA-Yokogawa vertrieben. 1994 wurde die Firma nbn ELEKTRONIK, ein Hersteller von Mess- und Prüfgeräten in Herrsching erworben. Der Standort beschäftigt sich mit Leistungsmesstechnik wie Oszilloskopen oder Multimetern. Durch die Elektromobilität boomt dieser Bereich – Kunden sind die Telekommunikations- und die Automobilindustrie. Unser Standort hier in Ratingen beschäftigt sich dagegen mit der industriellen Anwendung von allem, was fließt, also Gase und Flüssigkeiten. Die klassische Chemie und Pharmazie sind unsere Hauptkunden.
J-BIG: Welche Produkt-Segmente machen den größten Teil des Umsatzes aus?
Ulrich Pichler: Die Marktsegmente lassen sich grob in drei Bereiche unterteilen: Energy & Sustainability, Materials und Life. In jedem Land sind wir anders positioniert. Zudem hat sich im Laufe der Jahre mit neuen Technologien auch der Fokus verschoben. Yokogawa war jahrelang stark in der Öl- und Gasindustrie vertreten, zum Beispiel bei der Ausstattung von Ölplattformen, Pipelines und Raffinerien. Doch die Welt verändert sich und diese Themen haben an Bedeutung verloren. Zumal Yokogawa selbst viel Wert auf Nachhaltigkeit legt.
In Deutschland ist die Situation ein bisschen anders: Da Yokogawa relativ spät in den Markt eingestiegen ist, waren Themen wie Öl und Gas schon weitgehend besetzt und noch nie ein großer Markt für uns. Unsere größten Umsätze kommen aus der Chemie- und Pharmaindustrie. Sehr stark sind wir in Deutschland auch in den beiden Segmenten „Materials“ und „Life“ – zu ersterem zählen etwa die Stahl- oder Zellstoffindustrie, bei zweiterem geht es zum Beispiel um Zellforschung. Das ist ein Alleinstellungsmerkmal, denn fast alle anderen Standorte in Europa sind stärker im Energy & Sustainability Bereich vertreten.
Auch die Rolle der internationalen Niederlassungen hat sich stark verändert: In den 1990er Jahren kamen noch 70 Prozent des Umsatzes aus Japan und 30 Prozent aus dem Ausland. Inzwischen hat sich das Blatt gewendet: 30 Prozent kommen aus Japan und 70 Prozent aus Übersee. Europa macht 10 Prozent des Gesamtumsatzes aus, und Deutschland 20 Prozent des Umsatzes in Europa.
J-BIG: Wie viele Mitarbeiter arbeiten für Yokogawa – insgesamt und in Deutschland?
Ulrich Pichler: Global arbeiten etwa 17.000 Menschen für uns. In Deutschland sind es etwa 400, davon etwa 170 in Vertrieb und Projektierung und circa 230 in der Fertigung. Als ich 1996 in das Unternehmen eingestiegen bin, waren es hierzulande noch 45 Mitarbeiter – die ROTA-Mitarbeiter nicht mitgezählt. Seither sind wir kontinuierlich gewachsen, auch wenn die Mitarbeiterzahl nicht entsprechend dem Geschäftsvolumen gestiegen ist. Da wir viele globale Projekte haben, sind unsere Engineering Center nicht in Deutschland angesiedelt, sondern zum Beispiel in Indien mit 1.000 Mitarbeitern oder in Rumänien mit 200 Mitarbeitern.
J-BIG: Viele japanische Unternehmen fliegen in Deutschland eher unter dem Radar. Macht es das schwieriger, neue Mitarbeiter zu gewinnen?
Ulrich Pichler: Auch wir sind vom Fachkräftemangel betroffen, aber wir versuchen, dem entgegenzuwirken, indem wir einiges tun, um als Arbeitgeber zu beeindrucken. Die Vielfalt der Themen bei Yokogawa spiegelt sich in unseren Mitarbeitenden wider. Sie kommen aus den unterschiedlichsten Bereichen: Biologen, Informatiker, Elektro- und Verfahrensingenieure ebenso wie Kaufleute, Techniker und Betriebswirte. Und sie kommen aus den verschiedensten Ländern. Ich freue mich sehr über die Mischung der Kulturen und die internationale Zusammenarbeit in unserem Unternehmen. Wir haben eine sehr familiäre Unternehmenskultur und unser Anspruch ist es, einen angenehmen Arbeitsplatz für unsere Mitarbeiter zu schaffen: Wir gestalten die Räume mit Licht und viel Farbe, verbinden Kommunikation und Treffpunkt in unserer Lounge, bieten sehr modern ausgestattete Shared Desks ebenso wie Remote Work und flexible Arbeitszeiten, und nicht zuletzt stellen wir Getränke und Obst zur Verfügung und bieten Job-E-Bikes an.
Unsere Mitarbeiter bleiben im Durchschnitt sehr lange im Unternehmen. Auffallend ist auch, dass viele junge Leute, die das Unternehmen verlassen, um Karriere zu machen, nach ein paar Jahren wieder zurückkommen. Es gibt aber auch einen Generationenunterschied. Für junge Leute ist es wichtig, dass das Unternehmen, für das sie arbeiten, einen Beitrag zum Wohlergehen der Gesellschaft leistet. Dieser Aspekt wird immer wichtiger und motiviert uns.
J-BIG: Woher kommen die Installationen und Produkte, die in Deutschland vertrieben werden?
Ulrich Pichler: Es handelt sich größtenteils um japanische Produkte mit europäischer Zertifizierung. Die Produktentwicklung läuft fast ausschließlich in Japan und es gibt Produkte, die nur in Japan verkauft werden. Auf der untersten Ebene der Automatisierungspyramide muss für die Automatisierung zunächst gemessen werden – da geht es um physikalische Größen wie Druck, Temperatur, Durchfluss oder PH-Werte. Diese Messgeräte erhalten wir aus Japan und bringen sie auf den Markt.
Auf der mittleren Ebene der Pyramide kommt die Verarbeitung der Messwerte hinzu, also die eigentliche Automatisierung. Yokogawa arbeitet hier mit den Messinformationen der Sensorik, die in unserem Leitsystem verarbeitet werden. Das Leitsystem sendet dann Befehle an die Aktorik, um zum Beispiel Ventile zu öffnen. Auf dieser Ebene haben wir viele Produkte und Dienstleistungen, für die wir auch mit anderen Unternehmen zusammenarbeiten. Wir planen und bauen zum Beispiel Schaltschränke co-innovativ mit anderen Firmen zusammen. Hier sind wir also auch als Yokogawa Deutschland stark in die Planung und Umsetzung involviert.
Auf der obersten Ebene geht es um Optimierungen und die Anbindung an Warenwirtschaftssysteme. Bei einer chemischen Produktion wird beispielsweise versucht, energieoptimiert über den gesamten Produktionsstandort zu arbeiten. Dabei wird auch der über den Tag schwankende Energiepreis verschiedener Energiequellen berücksichtigt.
J-BIG: Wie ist die Zusammenarbeit zwischen Yokogawa in Japan, Europa und Deutschland organisiert? Hat die Deutschland GmbH direkte Kontakte zur japanischen Zentrale oder läuft alles über Europa?
Ulrich Pichler: Wir haben eine hybride Organisationsform. Auf der einen Seite haben wir eine klassische Konzernstruktur mit einer Zentrale in Japan und regionalen Headquarters. Zugleich sind wir mittlerweile auch stärker nach Industriezweigen organisiert. Somit lässt sich die Kommunikation auch in diese zwei Bereiche aufteilen.
Als Geschäftsführer für Deutschland, Österreich und die Schweiz berichte ich in erster Linie an den europäischen Präsidenten. Seit vielen Jahren ist sowohl die Position des deutschen Geschäftsführers als auch die des europäischen Präsidenten typischerweise mit einem Europäer besetzt. Das unterscheidet uns von vielen anderen international agierenden japanischen Unternehmen. Seit eineinhalb Jahren ist der europäische Präsident allerdings seit Langem einmal wieder ein Japaner. Insofern habe ich direkten Kontakt zur japanischen Seite, wenn auch nicht zur Zentrale.
In meiner zweiten Funktion bin ich für das Life Business in Europa zuständig. Dieser Geschäftszweig umfasst auch Lösungen im Bereich Mikroskopie und Life Science, mit denen Anwendungen in der Grundlagenforschung wie auch in der Arzneimittelforschung unterstützt werden. In dieser Funktion ist mein direkter Vorgesetzter ein Mitglied des Business Boards des japanischen Headquarters – ich berichte also direkt nach Japan.
J-BIG: Wie sind die Aufgaben zwischen den verschiedenen Ebenen verteilt?
Ulrich Pichler: Wir sehen es als unsere wichtigste Aufgabe, die Herausforderungen und Anforderungen des europäischen und deutschen Marktes zu verstehen und an die japanische Zentrale zu kommunizieren. Das war am Anfang nicht immer einfach, gerade weil die Produktentwicklung größtenteils in Japan stattfindet. Die Anforderungen an unsere Produkte können von Land zu Land unterschiedlich sein und man braucht auch spezielle Zertifikate. Wir stellen sicher, dass die europäischen Märkte gehört und berücksichtigt werden. Ein Thema, das zentral in Europa koordiniert wird, ist zum Beispiel das Marketing. Auch wenn es natürlich Aufgaben wie Übersetzungen gibt, die lokal geregelt werden. Die einzelnen Länder sind wichtig, um neue strategische Themen aufzubauen. Es ist sehr sinnvoll, solche Projekte erst im kleinen Rahmen umzusetzen, bevor andere Länder das gegebenenfalls adaptieren. Deutschland deckt zum Beispiel den Bereich Mikroskopie für Europa ab.
Auch der Vertrieb und alles, was damit zusammenhängt, findet lokal in Deutschland statt. Hier an unserem Standort in Ratingen erfolgt die komplette Umsetzung und Projektierung, also das Engineering und die Inbetriebnahme der Systeme, bei Bedarf mit Unterstützung globaler Engineering Center. Dabei arbeiten wir sehr eng mit unseren Kunden zusammen: Eine gemeinsame Bedarfsanalyse, ausführliche Beratung und individuell entwickelte Lösungen sind fester Bestandteil unseres Services. Unsere Produkte halten viele Jahre, müssen aber wie ein Auto regelmäßig gewartet werden.
J-BIG: Wie stark sind die japanischen Einflüsse auf die Yokogawa Deutschland GmbH?
Ulrich Pichler: Eine Besonderheit von Yokogawa ist, dass sehr viel Wert auf die Einbindung der regionalen Kultur der einzelnen Standorte gelegt wird. Wir glauben, dass sich die regionalen Standorte so besser entwickeln können.
Gleichzeitig gibt es viele Bereiche, in denen sich Japan und Deutschland ähneln. Zum Beispiel sind beide Länder tendenziell konservativ, was die technologische Entwicklung angeht. Veränderungen werden vorsichtig erwogen. Die Liebe zum Detail ist sicherlich eine weitere Gemeinsamkeit: Es wird viel Wert auf gut entwickelte Produkte von hoher Qualität gelegt.
Ein typisch japanischer Aspekt in unserer deutschen Niederlassung ist die hohe Verweildauer der Mitarbeiter im Unternehmen. Auch der japanische Servicegedanke beeinflusst unsere Arbeit in der deutschen Niederlassung. Dieser ist in Japan deutlich stärker ausgeprägt als in Deutschland. Kundenbeziehungen haben einen hohen Stellenwert und dementsprechend legt Yokogawa Wert darauf, alle Kundenprojekte zu Ende zu führen.
J-BIG: Spiegelt sich der gute Service in Deutschland auch in den Rückmeldungen der Kunden wider?
Ulrich Pichler: Yokogawa ist das das Feedback seiner Kunden sehr wichtig. In den von uns beauftragten externen Bewertungen schneidet das Unternehmen sehr gut ab. Das liegt neben dem Service sicherlich auch an den qualitativ hochwertigen Produkten. Wir sind zwar nicht immer der günstigste Anbieter, aber das zahlt sich langfristig aus. Die Produkte halten länger, und wir pflegen langfristige Kundenbeziehungen. Natürlich streben wir danach, uns ständig zu verbessern und unseren Kunden den besten Service zu bieten. Ausgezeichnete Qualität und herausragender Service zusammengenommen lohnen sich für unsere Kunden sehr schnell.
J-BIG: Yokogawa hat seit einigen Jahren keine Expats mehr. Warum soll es nun wieder welche geben?
Ulrich Pichler: Unser Unternehmen ist immer daran interessiert, neue Geschäftsbereiche zu erschließen. Für die Geschäftszweige, in denen wir in Europa erst am Anfang stehen, ist es für Europa und Japan wichtig, die Kommunikation und den Austausch zu vertiefen. Expats können die Themen und Anliegen aus Europa viel besser an die Zentrale in Japan weitergeben. In Vorstandssitzungen ist es als Nicht-Japaner nicht immer einfach, regionale Themen zu platzieren und zu kommunizieren. Das liegt sowohl an der Sprache als auch an kulturellen Unterschieden. Wir glauben, dass es eine große Stärke ist, europäische Angelegenheiten auf Japanisch kommunizieren und diese so auch beim Vorstand angemessen platzieren zu können. Daher ist ein Expat als verbindendes Glied eine große Unterstützung für unser Unternehmen.
J-BIG: Was sind die Zukunftspläne von Yokogawa? Und wie spiegeln sich diese in der strategischen Ausrichtung der deutschen Niederlassung wider?
Ulrich Pichler: Wir wollen in einem ersten Schritt eine 4-Milliarden-Dollar-Company werden und von dort aus weiter wachsen. Yokogawa teilt den globalen Markt in vier Zonen auf, das heißt jede davon muss einen Umsatz von einer Milliarde US-Dollar erreichen. In den letzten drei Jahren gab es viel Bewegung und Veränderung. Der Markt, in dem wir uns bewegen, war bisher sehr konservativ. In einer Chemieanlage zum Beispiel steht Sicherheit immer im Vordergrund, sonst könnte es zum Beispiel zu Explosionen kommen. Die chemischen Reaktionen müssen immer unter Kontrolle sein. In der Regel baut man eine Automatisierungslösung einmal ein und sie hält dann viele Jahre. Dadurch ist es schwer, in bereits besetzten Marktsegmenten Fuß zu fassen, da wir ja erst seit 40 Jahren im europäischen Markt tätig sind. Das hat sich mit dem Aufkommen neuer Geschäftszweige in den letzten Jahren verändert. Dadurch ergeben sich für uns Chancen, in neue Bereiche vorzustoßen. Durch die Energiewende ist beispielsweise das Thema Wasserstoff in den Vordergrund gerückt. Für diese neuen Felder wird der Markt komplett neu besetzt. Dazu kommt: Durch einen neuen Fokus auf grüne Energie möchten wir einen positiven Beitrag für die Gesellschaft leisten – gemeinsam mit der jungen Generation.
Auch auf technologischer Ebene gibt es viele Veränderungen: Die Lösungen werden komplexer. Das heißt, man kann als Unternehmen nicht mehr alles alleine abdecken. Deshalb werden wir in Zukunft mehr kooperieren.
J-BIG: Werden solche neuen Themen von Japan aus getrieben oder lokal in Deutschland gesteuert?
Ulrich Pichler: Europa ist eine Vorreiterregion in Sachen Nachhaltigkeit. Deshalb ist Yokogawa daran interessiert, das Thema Wasserstoff auch von hier aus voranzutreiben.
Eine zentrale Erkenntnis ist dabei: Wir müssen die Welt nicht alleine retten. Es gibt bereits viele gute Lösungen und Kooperationsmöglichkeiten in Europa, auf die wir aufbauen können. Unsere Aufgabe in Deutschland ist es, ein Konzept zu entwickeln, das das Thema Wasserstoff innerhalb der Gruppe vorantreiben kann. Das Gleiche gilt für den Bereich Pharma.
J-BIG: Ist dieser Übergang auch mit Schwierigkeiten verbunden?
Ulrich Pichler: Herausforderungen ergeben sich derzeit unter anderem durch die hohen Energiepreise und die Verknappung von Rohstoffen. So leidet beispielsweise die deutsche Chemieindustrie stark unter den hohen Energie- und Rohstoffpreisen. Aber viele Infrastrukturprojekte und Wasserstoffprojekte in Europa nehmen Fahrt auf. Von diesen Investitionen werden wir hoffentlich profitieren können. Ich glaube, dass die Chancen, die entstehen, viel größer sind als das, was wegfällt. Wir blicken daher sehr positiv in die Zukunft.