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OMRON„Wir konzentrieren uns auf den Geschäftsausbau – mit Deutschland als Schlüsselmarkt.“

April 25, 2025 by Camilla Shiori Speeter

Seit der Gründung 1933 in Osaka hat sich OMRON mit seiner innovativen „Sensing & Control“-Technologie zu einem globalen Akteur entwickelt und ist mit dieser Kernkompetenz in 130 Ländern tätig. Dabei brachte das Unternehmen eine Vielzahl innovativer Produkte auf den Markt, die bis heute zur Lösung gesellschaftlicher Probleme beitragen – darunter die weltweit erste vollautomatische Ampel und der erste Geldautomat. Seit der Etablierung einer Produktionsniederlassung in Deutschland im Jahr 1973 hat OMRON seine Aktivitäten auf dem europäischen Markt kontinuierlich ausgebaut. Mit dem neuen Automation Center in Stuttgart als strategischer Basis verstärkt es nun seine Präsenz im Herzen der Fertigungsindustrie. J-BIG sprach in der OMRON-Zentrale in Kyoto mit Tsutomu Igaki, Senior General Manager des Global Corporate Communications & Engagement HQ and Sustainability Executive, und Kozo Kando, Senior General Manager der Global Industry Sales Division der Industrial Automation Company, über die Geschichte des Unternehmens, die aktuelle Geschäftsstruktur und Strategien für den europäischen und deutschen Markt.

J-BIG: Herr Igaki, bitte schildern Sie kurz Ihren beruflichen Werdegang und Ihre derzeitige Position bei OMRON.

Tsutomu Igaki: Ich arbeite seit 2013 für OMRON und habe davor mehrere berufliche Stationen durchlaufen: Nach meinem Universitätsabschluss habe ich beim Automobilhersteller Mazda angefangen, dann für die Unternehmensberatung Accenture und die PR-Beratung Clareof gearbeitet und war anschließend etwa zehn Jahre für die Unternehmenskommunikation in der japanischen Niederlassung von Coca-Cola verantwortlich. OMRON ist somit das fünfte Unternehmen, in dem ich tätig bin. Hier bin ich derzeit für Öffentlichkeitsarbeit, Unternehmenskommunikation, Außenbeziehungen, Markenstrategie und unternehmensweite Nachhaltigkeitsinitiativen zuständig.

Tsutomu Igaki verantwortet unter anderem die Unternehmenskommunikation bei OMRON // Fotoserie: Jinya Nishijima
J-BIG: Wann und unter welchen Umständen wurde OMRON gegründet?

Tsutomu Igaki: OMRON wurde 1933 von Kazuma Tateishi im Osten von Osaka gegründet, damals unter dem Namen „Tateishi Electric“. Ursprünglich hatte er für die Präfekturverwaltung von Hyogo gearbeitet, beschloss dann aber, sein eigenes Unternehmen zu gründen, um mit seinen technologischen Innovationen einen Beitrag zur Gesellschaft zu leisten. Sein erstes Produkt war ein für die damalige Zeit äußerst präziser Timer für Röntgenaufnahmen. Dieser wurde dann von einem großen Unternehmen eingesetzt und führte zum ersten Erfolg des Unternehmens.

Tateishi hatte an der Fakultät für Ingenieurwissenschaften der Universität Kumamoto Elektrotechnik studiert und verfügte über fundierte Kenntnisse in der elektrischen Relaissteuerungstechnik. Diese technische Basis bildete später die Grundlage für die geschäftliche Expansion von OMRON. Denn während sich das Unternehmen zunächst auf Timer für medizinische Geräte konzentrierte, erweiterte es später sein Geschäftsfeld auf elektrische Steuergeräte wie Relais und Schalter. Bereits 1938, nur fünf Jahre nach der Unternehmensgründung, eröffnete OMRON eine Niederlassung in Tokyo und konzentrierte sich damit schon früh nicht nur auf die Region Kansai, sondern auch auf eine landesweite Expansion.

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Um den Luftangriffen während des Zweiten Weltkriegs zu entgehen, wurde die Fabrik des Unternehmens nach Omuro im Nordwesten von Kyoto verlegt, wo OMRON seither seinen Hauptsitz hat. Omuro war einst das Zentrum der Filmindustrie und auch als „Hollywood Japans“ bekannt. Daher gab es dort und in Uzumasa viele Filmstudios, und die erste Fabrik, die Tateishi baute, befand sich auf dem riesigen Gelände eines ehemaligen Filmstudios. Tateishi soll eine große Liebe zum Film gehabt und schon als Student davon geträumt haben, in Kyoto zu arbeiten. Man könnte also sagen, dass seine Leidenschaft für das Filmgeschäft seine Entscheidung beeinflusste, nach seiner Arbeit in der Präfektur Hyogo nach Osaka umzuziehen und schließlich sein eigenes Unternehmen in Kyoto zu gründen.

Mit der zunehmenden Verbreitung von Elektrogeräten nach dem Zweiten Weltkrieg begann das Unternehmen auch mit dem Vertrieb von Haushaltsgeräten wie Heizgeräten und Glätteisen für Haare. Zu dieser Zeit befand sich Japan in einer frühen Phase des Wirtschaftswachstums und in der Fertigungsindustrie wuchs der Wunsch nach mehr Effizienz und Automatisierung. Als Reaktion auf diesen Trend verstärkte OMRON seine Automatisierungstechnologie und konnte so sein Geschäft ausbauen. Das Unternehmen konzentrierte sich zunächst auf den heimischen Markt, wandte sich dann aber mit seinen technologischen Kernkompetenzen auch dem Ausland zu.

Im Jahr 1990 wurde der Unternehmensname von „Tateishi Electric“ in „OMRON“ geändert, abgeleitet von „Omuro“, dem Standort des Stammsitzes.

Tsutomu Igaki berichtet über die Anfänge von OMRON und den Ursprung des Firmennamens. 
J-BIG: Gab es bestimmte Faktoren, die für das frühe Wachstum des Unternehmens besonders wichtig waren?

Tsutomu Igaki: Die 1950er Jahre waren für das Wachstum von OMRON von entscheidender Bedeutung. Unser Gründer, Kazuo Tateishi, bezeichnete diese Zeit als die „zweite Gründung“ des Unternehmens. Tateishi wurde 1952 durch die Begegnung mit zwei wichtigen Persönlichkeiten stark beeinflusst. Der eine war Dr. Yoichi Ueno, ein Pionier auf dem Gebiet der Produktivitätssteigerung, auch bekannt als „Vater der Effizienz“, der Tateishi die Möglichkeiten der Fabrikautomation aufzeigte. Tateishi erkannte das große Potenzial und die Bedeutung der Automatisierungstechnik für die japanische Industrie. Die andere Begegnung war die mit Dr. Katsuzo Nishi, einem Gelehrten, der sich für die moderne westliche Medizin einsetzte. Durch ihn lernte Tateishi eine neue wissenschaftliche Disziplin namens „Kybernetik“ kennen, die eine Verschmelzung von Regelungstechnik und Kommunikationstechnik darstellte. Dieses Konzept wendet Mechanismen des menschlichen Nervensystems und Gehirns auf die Steuerung von Maschinen an und führte zu einer Revolution in der technologischen Entwicklung von OMRON. Nachdem er mit diesen beiden Konzepten in Berührung gekommen war, erklärte Tateishi das Jahr 1955 zum „Ersten Jahr der Automatisierung“ und beschloss, Fabrikautomatisierung, die damals aufgrund der Notwendigkeit, die Produktionseffizienz zu steigern, ein wichtiges Thema war, zum Schwerpunkt des Unternehmens zu machen.

Im Jahr 1960 investierte er das Vierfache des Firmenkapitals in den Bau eines zentralen Forschungs- und Entwicklungslabors. Obwohl er schon 60 Jahre alt war, setzte Tateishi sein Streben nach Innovation fort. Seine Philosophie lautete: “ Die benötigte Technologie frühzeitig entwickeln, anstatt darauf zu warten, dass sich die Welt verändert“. Nachdem er 1959 die Unternehmensmission formuliert hatte, um den Zusammenhalt unter den Mitarbeitern zu stärken, war der nächste Schritt, eine Basis für Forschung und Entwicklung zu schaffen. Das in Kyoto gegründete Forschungs- und Entwicklungslabor wurde zum Zentrum für die Entwicklung innovativer Produkte, die mit Schlüsseltechnologien wie „Sensing & Control“ einen Beitrag zur Gesellschaft leisten.

1970 stellte Tateishi auf der Internationalen Konferenz für Zukunftsforschung, die zeitgleich mit der Weltausstellung in Osaka stattfand, seine originelle Methode zur Vorhersage der Zukunft vor, die er „SINIC-Theorie“ nannte. Die Grundidee dieser Theorie ist, dass sich die Gesellschaft durch die gegenseitige Beeinflussung der drei Bereiche Wissenschaft, Technologie und Gesellschaft weiterentwickelt. Die Wissenschaft liefert die Grundlage für die Technologie und die Technologie ermöglicht den gesellschaftlichen Wandel. Gleichzeitig schafft die Gesellschaft einen Bedarf an Technologie, und die Technologie regt wiederum die wissenschaftliche Arbeit an. Die treibende Kraft hinter der Entwicklung dieser Elemente ist laut Tateishi der Wunsch des Menschen, „in einer besseren Gesellschaft zu leben und ein besseres Leben zu führen“. Die SINIC-Theorie beschreibt die menschliche Entwicklung als ein dreidimensionales Modell, das sich spiralförmig nach oben bewegt, und prognostiziert die Zukunft der modernen Gesellschaft über das Jahr 2030 hinaus. Damit drückte Tateishi seine Vision aus, dass die Menschheit nach Durchlaufen eines kompletten Zyklus irgendwann eine fortschrittliche Form annehmen würde, die er „natürliche Gesellschaft“ nennt. Diese Theorie diente als Leitfaden für den technologischen Fortschritt des Unternehmens, und ermöglichte eine Reihe von weltweit einzigartigen und in Japan entwickelten Produkten.

OMRON hat sich schon früh auf Automatisierungslösungen konzentriert. So entstanden viele innovative Produkte, die zum Erfolg des Unternehmens beigetragen haben.
J-BIG: Welche spezifischen Produkte haben später das Wachstum von OMRON unterstützt?

Tsutomu Igaki: 1964 wurde die „vollautomatische Verkehrsampel“ entwickelt, das weltweit erste System, das das Verkehrsaufkommen automatisch erkannte und die Ampel zum optimalen Zeitpunkt umschaltete. Es wurde erstmals in Kyoto eingeführt und war der Vorläufer der heute weltweit verwendeten Technologie.

1971 entwickelte OMRON den weltweit ersten sogenannten „Online Cash Dispenser“, den Vorläufer des heutigen Geldautomaten. Mit diesem Produkt, das es Menschen ermöglichte, außerhalb der Bankzentrale auf ihre Konten zuzugreifen und Bargeld abzuheben, revolutionierte OMRON die Finanzbranche.

Ein weiteres Beispiel für unsere technologischen Innovationen sind automatische Ticketschranken, die unbemannte Bahnhöfe möglich machten. Diese Systeme sind heute zwar alltäglich, leisteten damals aber einen bedeutenden Beitrag dazu, den Bahnbetrieb effizienter zu machen, indem sie die bisher manuell durchgeführten Fahrkartenkontrollen automatisierten.

Die Kerntechnologie hinter all diesen Erfolgen nennt sich „Sensing & Control + Think“. Sie integriert die Informationserfassung mit Sensoren (Sensing), die Analyse der erfassten Daten durch das Hinzufügen menschlicher Intelligenz zu Maschinen (Think) und die entsprechenden Steuerung (Control). Bei Ampeln beispielsweise wird der Fahrzeugfluss erfasst und das Signal zum optimalen Zeitpunkt umgeschaltet. Bei Geldautomaten werden die Eingaben des Benutzers als Daten verarbeitet und entsprechend Bargeld ausgegeben. Diese Technologie bildet die Grundlage für die verschiedenen Produkte von OMRON.

Auf diese Weise hat sich unser Unternehmen seit den 1950er Jahren von einem einfachen Hersteller elektronischer Bauteile zu einem Systementwicklungsunternehmen entwickelt, das Automatisierungs- und Steuerungstechnologien umfassend nutzt. Diese Technologien werden in einer Vielzahl von Bereichen eingesetzt, darunter in der Fabrikautomation, im Gesundheitswesen, in der Verkehrsinfrastruktur und in Finanzsystemen, und sind zur Grundlage für das Wachstum von OMRON geworden.

Das Unternehmen ruhte sich nicht auf seinem Erfolg in Japan aus: Anfang der 1960er Jahre beschloss OMRON, ins Ausland zu expandieren.
J-BIG: Wann begann OMRON mit seiner globalen Expansion?

Tsutomu Igaki: OMRONs erster Vorstoß in Überseemärkte erfolgte 1963 mit der Gründung einer Niederlassung in New York. Bis dahin hatte sich das Unternehmen auf den japanischen Binnenmarkt konzentriert, nun erkannte an jedoch das Potenzial der Auslandsmärkte und begann, eine globale Präsenz aufzubauen. Auslöser für diese Entwicklung war der Online Cash Dispenser: OMRON sah seine Chance für den Eintritt in Überseemärkte, als diese Technologie erstmals an ein Unternehmen in den Vereinigten Staaten geliefert wurde. Die Gründung der Niederlassung in New York war ein wichtiger Schritt für den Erfolg unseres globalen Expansionsprojekts. In der Folge stärkte OMRON auch seine Forschungs- und Entwicklungsbasis auf dem US-Markt durch ein neues Forschungs- und Entwicklungszentrum in Kalifornien, das als Basis für eine umfassende globale Expansion diente. Unser Erfolg in den USA war die Grundlage für unser weiteres Wachstum außerhalb von Japan.

Als sich die diplomatischen Beziehungen zwischen Japan und China nach dem Krieg normalisierten, richtete das Unternehmen sein Augenmerk schnell auf den chinesischen Markt und war eines der ersten japanischen Unternehmen, das dort Fuß fasste. Unser Gründer, Herr Tateishi, erklärte, er wolle „ein zweites Tateishi Electric in China errichten“. Bereits 1970 begann er mit der Planung, den chinesischen Markt zu einem Wachstumsmotor zu machen, wobei er sich den Erfolg in Japan zum Vorbild nahm.

Unser erstes Standbein auf dem europäischen Markt war die Gründung einer Fabrik in Deutschland im Jahr 1973, und von dieser deutschen Basis aus begannen wir, unser Geschäft auf dem europäischen Markt auszubauen. Heute ist OMRON weltweit in 130 Ländern vertreten.

Camilla Shiori Speeter möchte mehr über die globale Expansion des Unternehmens erfahren.
J-BIG: Herr Kando, bitte stellen Sie sich auch kurz vor und erzählen Sie uns etwas über Ihren Werdegang bei OMRON.

Kozo Kando: Ich bin 1997 zu OMRON gekommen und war zunächst im Vertrieb für das Industrial Automation Business (IAB) tätig. Im Jahr 2009 bin ich mit 36 Jahren in die Produktgeschäftszentrale gewechselt, wo ich für die Produktplanung verantwortlich war. Da Europa in technologischer Hinsicht eine Vorreiterrolle einnimmt, habe ich von 2013 bis 2014 etwa zwei Jahre in Barcelona verbracht und mich dort mit der Produktplanung befasst. 2015 kehrte ich nach Japan zurück und war etwa fünf Jahre lang als General Manager der Produktgeschäftsabteilung tätig. 2021, während der Coronavirus-Pandemie, wurde ich als Leiter des European Business Planning Office in die Zentrale in Amsterdam versetzt, kehrte aber nach einem Jahr für ein besonderes Projekt nach Japan zurück. Derzeit bin ich Senior General Manager der Global Industry Sales Division der Industrial Automation Company und Leiter des European Growth Strategy Project, wo ich meine früheren Erfahrungen in Europa einbringe, um eine mittelfristige Wachstumsstrategie zu formulieren.

J-BIG: Wie hoch ist der Anteil des Industrial Automation Business (IAB) am Gesamtgeschäft des Konzerns?

Kozo Kando: Innerhalb der Gesamtgeschäftsstruktur von OMRON macht das Industrial Automation Business etwa 40 bis 50 Prozent des Gesamtumsatzes aus. Obwohl der Gesundheitsbereich als B2C-Geschäft der breiten Öffentlichkeit eher bekannt ist, bildet IAB tatsächlich das Fundament des Geschäfts von OMRON. Die Vertriebsquote schwankt zwar von Jahr zu Jahr leicht, doch der prozentuale Anteil am Umsatz ist über die Jahre weitgehend unverändert geblieben, sodass IAB als einer der Hauptgeschäftsbereiche des Unternehmens positioniert ist.

Das Industrial Automation Business ist das Kerngeschäft des Unternehmens. Kozo Kondo selbst begann seine Karriere bei OMRON vor 28 Jahren im IAB.
J-BIG: Wie haben Sie sich dem deutschen Markt angenähert?

Kozo Kando: Die Erschließung des europäischen Marktes begann für OMRON 1965, durch die Zusammenarbeit mit dem italienischen Vertriebspartner Carlo Gavazzi. Zunächst konzentrierten wir uns auf den Verkauf von elektrischen und elektronischen Komponenten sowie industrieller Automationstechnik in Italien. Vor dort aus schufen wir uns eine Basis für die Expansion in ganz Europa. Nach dem Erfolg auf dem italienischen Markt gründete OMRON 1973 eine Produktionsniederlassung in Deutschland und begann mit dem Ausbau seines Geschäfts. 1974 ging OMRON außerdem ein Joint Venture mit Carlo Gavazzi ein. 1978 erwarb OMRON die Anteile dieses Unternehmens und legte damit den Grundstein für den Direktvertrieb.

In den 1980er Jahren gründete OMRON eine Vertriebsniederlassung in Düsseldorf und markierte damit seinen vollständigen Eintritt in den deutschen Markt. Später, mit der Expansion des Europageschäfts, errichteten wir unseren europäischen Hauptsitz in Amsterdam. In den 1990er Jahren baute OMRON weitere Vertriebsniederlassungen in Deutschland und anderen wichtigen europäischen Ländern auf. Heute verfügen wir über Niederlassungen in 22 europäischen Ländern und zählen 15 Vertriebsniederlassungen.

Wie OMRON in Deutschland aufgestellt ist, interessiert Camilla Shiori Speeter.
J-BIG: Was sind die Hauptgeschäftsfelder von OMRON in Deutschland?

Kozo Kando: Unser Hauptgeschäftsfeld auf dem deutschen Markt ist die Industrieautomation, wo wir mit Factory-Automation-Technologie Lösungen zur Produktivitätssteigerung und Qualitätskontrolle für die Fertigungsindustrie anbieten.

OMRON betreibt außerdem Automation Centers (ATC) und Proof-of-Concept-Labore (POC) in ganz Europa, für die auch in Deutschland eine neue Niederlassung gegründet wurde. ATCs sind Einrichtungen, in denen Kunden die Technologien und Anwendungen von OMRON aus erster Hand erleben können, während POC-Labore für technische Überprüfungen zur Lösung von Kundenproblemen durchführen.

Derzeit haben wir in Deutschland drei Hauptstandorte: die Vertriebszentrale in Langenfeld bei Düsseldorf, das POC-Labor in Dortmund und das ATC, das im April 2025 in Stuttgart neu eröffnet wurde. Das ATC in Stuttgart liegt strategisch günstig in einer Region mit einer hohen Konzentration an produzierenden Unternehmen und spielt eine wichtige Rolle bei der Vertiefung der Zusammenarbeit mit unseren Kunden. Ein großer Vorteil ist die hervorragende Verkehrsanbindung: Durch die Wahl des Standorts in der Nähe des Flughafens statt im Stadtzentrum werden Staus vermieden, und auch eine bequeme Anreise für Besucher aus dem In- und Ausland ist möglich.

J-BIG: Wie hoch sind die Mitarbeiterzahl und der Umsatz der deutschen Niederlassung im weltweiten Vergleich?

Kozo Kando: OMRON beschäftigt in Europa insgesamt rund 2.300 Mitarbeiter, der Umsatz beträgt rund 84,2 Milliarden Yen. Das entspricht etwa 21 bis 22 Prozent des weltweiten Gesamtumsatzes. Mit über 100 Mitarbeitern ist Deutschland einer der wichtigsten Standorte auf dem europäischen Markt.

Im Rahmen der europäischen Strategie von OMRON gilt Deutschland als Markt, der das zukünftige Wachstum unterstützen wird. Insbesondere in den Bereichen Automotive, Food & Packaging und Medizintechnik wollen wir unser Geschäft ausbauen.

J-BIG: Bitte erzählen Sie uns mehr über die Rolle und Position der deutschen Niederlassung innerhalb der Strategie von OMRON.

Kozo Kando: Bisher lag der Schwerpunkt unserer europäischen Aktivitäten in Südeuropa, insbesondere in Italien, Spanien und Portugal. Da Deutschland ein wichtiger Markt mit einer großen produzierenden Industrie ist, werden wir uns nun auf den Ausbau unseres Geschäfts in Deutschland als Schlüsselmarkt konzentrieren. Deutschland hat eine starke Position als weltweit größter Exporteur von Verpackungsmaschinen und als Standort der Automobilindustrie. Wir wollen unseren Marktanteil in diesen Bereichen ausbauen, indem wir unsere Kundenbeziehungen durch das neue ATC in Stuttgart stärken. Da der deutsche Markt hohe Qualität und fortschrittliche Technologien verlangt, bauen wir ein System auf, das auf schnelle technologische Innovationen reagieren kann, während wir unsere Stärke als japanisches Unternehmen in der Qualitätskontrolle voll ausspielen.

Als weltweit größter Exporteur von Verpackungsmaschinen und als Standort für die Automobilindustrie hat OMRON Deutschland fest im Blick.
J-BIG: Wie arbeiten die japanische Zentrale und die deutsche Niederlassung zusammen?

Kozo Kando: Die deutsche Niederlassung von OMRON und die japanische Zentrale arbeiten eng zusammen, insbesondere in den Bereichen Technologieentwicklung und Marktstrategie. Die deutsche Niederlassung teilt Informationen über deutsche Branchentrends und Kundenbedürfnisse mit unserem Entwicklungsteam in Japan, und wir nutzen diese Informationen, um Produkte und Lösungen zu entwickeln, die diesen Trends und Bedürfnissen entsprechen.

Um den Standardisierungstrends auf dem deutschen Markt gerecht zu werden, werden in Zusammenarbeit mit der Zentrale in Japan Technologien entwickelt, die die notwendigen Voraussetzungen erfüllen. Darüber hinaus verstärken wir die Zusammenarbeit mit deutschen Partnerunternehmen und arbeiten mit Systemintegratoren zusammen, um unsere Technologien noch praxisnäher zu gestalten.

J-BIG: Ihr Unternehmen wird für seine Qualität hoch gelobt. Wie stehen Sie zum Thema Innovation?

Kozo Kando: OMRON wirbt in Europa intensiv mit seinem hohen Qualitätsniveau als japanisches Unternehmen. Wir sind stolz darauf, dass unsere bisherigen Leistungen von unseren Kunden als Ergebnis unseres Engagements für Qualität anerkannt wurden und es uns ermöglicht haben, unser Geschäft auszuweiten. Unsere Kunden erkennen klar, wie stark unsere bisherigen Leistungen von unseren hohen Qualitätsansprüchen geprägt sind. Darauf sind wir stolz, und das es hat uns geholfen, unser Geschäft zu erweitern. Der Schlüssel für zukünftiges Wachstum liegt jedoch darin, wie wir Qualität und Innovation in Einklang bringen. Insbesondere auf dem deutschen Markt, wo die Nachfrage nach technologischen Neuerungen hoch ist, müssen wir die Innovationsgeschwindigkeit erhöhen und gleichzeitig unseren Fokus auf Qualität beibehalten. Das ist ein entscheidender Punkt, um uns von unseren deutschen Mitbewerbern abzuheben und eine unserer wichtigsten Aufgaben.

Die japanische Zentrale freut sich auf den weiteren Ausbau der Geschäftsaktivitäten in Europa mit Deutschland als Schlüsselmarkt.
J-BIG: Wie sehen die Zukunftspläne Ihres Unternehmens aus und wie hängen diese mit Ihren Aktivitäten in Deutschland zusammen?

Kozo Kando: Die europäische Strategie von OMRON konzentriert sich auf fünf Schlüsselbranchen: „Environmental Mobility“, „Food and Daily Necessities“, „Healthcare“, „Digital Devices“ (Halbleiter und elektronische Bauteile) und „Logistics“.

Auf dem deutschen Markt, wo die Automobil- und Verpackungsmaschinenindustrie besonders stark ist, werden wir unsere Marktanteile in diesen Bereichen weiter ausbauen. Das neu gegründete ATC in Stuttgart wird dabei als Basis eine wichtige Rolle spielen. Hier werden wir gemeinsam mit unseren Kunden Demonstrationsversuche mit neuen Technologien durchführen und Lösungen entwickeln, die in der tatsächlichen Fertigung eingesetzt werden können.

Der deutsche Markt ist auch die Wiege der „Industrie 4.0“ und ein Ort, an dem die neuesten industriellen Technologien entstehen. Durch die enge Verbindung zum deutschen Markt will OMRON entsprechende Trends frühzeitig erkennen und in die globale Geschäftsentwicklung einfließen lassen. Industrie 4.0 hat eine große Bewegung in Richtung Digitalisierung in der gesamten Industrie ausgelöst. Auch wir werden diesen Trend aktiv mitgestalten und zur Realisierung der „Monozukuri oder Fertigung der Zukunft“ beitragen.

J-BIG: Welche Vision haben Sie für den europäischen Markt insgesamt?

Wir werden zur industriellen Entwicklung in ganz Europa beitragen, indem wir die Technologien und Innovationen von OMRON mit Fokus auf den deutschen Markt weiterentwickeln. Durch die Realisierung von Qualität und Innovation werden wir unsere Wettbewerbsfähigkeit auf dem deutschen Markt stärken und unsere Position als treibende Kraft für Wachstum in ganz Europa festigen. Insbesondere durch das ATC werden wir gemeinsam mit unseren Kunden neue Werte schaffen, um eine nachhaltige Gesellschaft zu verwirklichen.

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